Amtsfeuerwehr, Amt Burg (Spreewald)
 
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Corona stoppt die Jubiläumsfeier der Feuerwehr Burg (Spreewald)

05.10.2021

140 Jahre alt wird man nicht alle Tage. Deshalb hätte die Feuerwehr Burg (Spreewald) ihr Jubiläum dieses Jahr so richtig groß gefeiert. Es bleibt beim Konjunktiv, denn das Fest fällt Corona bedingt aus. Die Enttäuschung ist groß. Das Verständnis aber noch größer.

Burg (Spreewald). „Wir wollen das Jubiläum nicht einfach verstreichen lassen, ohne zumindest ein bisschen darauf aufmerksam zu machen“, sagt Daniel Scheiter von der Burger Wehr. Dafür wurde wie bei jedem Jubiläum am Feuerwehrmuseum, dem ehemaligen Spritzenhaus der Burger Wehr, das Jubiläumsschild erneuert. Ein Dank gilt dabei vor allem Joachim Möschk, der das Schild mit den aktuellen Jubiläumszahlen anpasste.

140 Jahre – in einer so langen Zeit sammeln sich viele Gründe an, die einen kurzen Blick in die Feuerwehrgründungsgeschichte lohnenswert machen. EEs war das Jahr 1881, genauer gesagt der 7. Juli, als die Burger Einwohner Hermann Kleefeld, Paul Samter, Heinrich Steffen , Adolf Aron und Karl Miersch die erste Freiwillige Turner-Feuerwehr in Burg gründeten. Einige Jahre später fiel die Bezeichnung „Turner“ weg, so dass es nur noch „Freiwillige Feuerwehr Burg“ hieß.

Die Gründung der ersten Feuerwehr bedeutete für die Burger Gemeinden und auch für die umliegenden Orte einen großen Fortschritt, denn die stroh- oder reetgedeckten hölzernen Blockhäuser bargen bei der kleinsten Unachtsamkeit große Brandgefahren. Die Bestätigung des Status „Freiwillige Feuerwehr“ durch die königliche Regierung erfolgte jedoch erst zwei Jahre später.

Ausgerückt wurde von einem alten Feuerwehrschuppen aus, zur Verfügung stand nur einfaches Löschwerkzeug wie Eimer, Axt, Schippe und ähnliches, bis eine Handdruckspritze am 24. Mai 1882 für 1.100 Mark angeschafft werden konnte. Gezogen wurde sie von einem Pferdegespann. Leider stand nicht immer ein Pferdegespann zur Verfügung, sodass die Feuerwehr oftmals nicht ausrücken konnte.

Heute steht den aktiven Feuerwehrkameraden in der Hattener Straße eine moderne Feuerwache mit Schulungs- und Ausbildungsräumen, Schlauch- und Materiallager, eine Waschhalle und den Dienstvorschriften entsprechende Umkleide- und Sanitärräume zur Verfügung. Statt der Handdruckspitze verfügen sie über ein Tanklöschfahrzeug, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, ein Mannschaftstransportfahrzeug, ein Boot und ein First Responder Fahrzeug zur Bewältigung der Rettungs-, Brand- und Hilfeleistungseinsätze.

Vielleicht wird das 140. Jubiläum nachgeholt, vielleicht auch nicht. „Das ist natürlich gerade schwer vorherzusagen“, meint Scheiter. (Andreas Berger-Winkler)

 

Bild zur Meldung: Das 140. Jubiläum wird sichtbar gemacht. Drei Kameraden bringen das neue Jubiläumsschild an der Fassade des Feuerwehrmuseums an. (Foto: Andreas Berger-Winkler)